59. Glossar

Abessinien: Frühere Bezeichnung für Äthiopien.Kommtvor in: Abessinienkrieg zwischen Italien und Äthiopien.

Allod: das: -(e) s, -e (mittelaltert dem Lehensträger persönlich gehörender Grund und Boden) allodional (germ:-mlat.) (zum Allot gehörend)

Allodialgüter: Privatvermögen fürstl. Familien im Unterschied zu Staatsgütern.

Alluvial-: Alluvialebene: Angeschwemmtes Land, angeschwemmte Ebene. (z. B. Emser Sportplatz, Vial)      

Apsis: Halbrunder, mit einer Halbkuppel überwölbter Raum.

Architrav: Waagrechter, den Oberbau tragender Hauptbalken (Stein, Holz).

Arianer / Arianismus: Die Christologie des alexandrin. Priesters Arius (um *260 (?)-336). Nach ihr ist Christus mit Gott nicht wesensgleich, sondern nur dessen vornehmstes Geschöpf; 325 auf dem Konzil von Nizzäa verurteilt, hielt sich bei Goten, Vandalen und Langobarden bis zum 6. Jh. (Kommt in der Legende von St. Georg, Rhäzüns, vor) M.s.u 19. Entstehung und Entwicklung des Christentums bis hin zu den Pfarreien der Region. 

Arrondieren: (franz.) Grundbesitz arrondieren (abrunden, zusammenlegen), Arrondierung.

Armentiva / Armauls: (rätorom.) Rindvieh, Rind.

Autarkie: (griech.) Nicht teilnehmen an einem Dienstleistungs-Austausch.

Bannwald: (Bannforsten) Waldgebiete, die dem ausschliesslichen Jagdrecht des Königs oder eines von ihm Privilegierten unterstanden.

Beisäss: Einwohner ohne Bürgerrecht.

Benefizium: 1. Mittelalterlich-weltliches Recht: eine Form der Landleihe. Grundlage des Lehnswesens. 2. kath. Kirchenrecht: (Pfründe) ein von der zuständigen kirchl. Autorität errichtetes Rechtsinstitut, das aus Kirchenamt und nutzungsfähiger Vermögensmasse besteht, deren Ertrag dem Unterhalt des Amtsinhabers (Benefiziat) dienen soll.

Bulle -n: (lat.) Mittelalterliche Urkunde; feierlicher päpstlicher Erlass: die Goldene Bulle.

Chronik: (griech.) Form der Geschichtsbeschreibung, die sachliche und ursächliche Zusammenhänge zwischen den Ereignissen und chronologischen Phasen herzustellen versucht.            

Diaspora: (griech.), Religiöse (auch nationale) Minderheit sowie deren Situation.

Degagement: (franz.) ( (Veraltet für Zwanglosigkeit, Befreiung); Degagieren, veraltet für von einer Verbindlichkeit befreien.

Dendrochronologie: (griech.) Altersbestimmung archäolog. Funde auf Grund von Jahresringen bei zugehörigen Holzfunden.

Epitaph: Aufgestelltes oder aufgehängtes Mal zum Gedächtnis an einen Verstorbenen, meist mit ausführlicher Inschrift und/oder figürlichen Darstellungen. (Grabstein – Grabtafeln – Grabdenkmäler)

Erzherzog: Titel der Prinzen des Hauses Österreich 1453-1918.

Etablissement: Betrieb, kleine Gaststätte (gepflegt) usw.

Eucharistie: (griech.- lat.) Seit Ausgang des 1. Jh. sich durchsetzender Begriff für das Abendmahl der Kirche, der im  Bereich der orth. und röm.- kath. Theologie bis heute bestimmend ist. Die Eucharistie gilt seit etwa Anfang des 2. Jh. als Sakrament. Sie umfasst als liturg. Handlung Segnung, Austeilung und Genuss von Brot und Wein (Leib und Blut Christi). Die Feier der Eucharistie ist die Messe.  

Faktion /-en: (lat.) Veraltet für politische Gruppe in einer Partei.

Fehde: Mittelalterliche Tätlichkeiten, Feindseligkeiten bzw. Privatkriege zwischen Einzelpersonen, Sippen oder Familien zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen bis zur Blutrache; ab der german.-fränk. Zeit neben dem ordentlichen Rechtsweg wie im Rahmen des Widerstandrechts als legitimes Mittel grundsätzlich anerkannt; durch das Waffenverbot für Bürger und Bauern, durch die Forderung nach vorheriger Erschöpfung des Rechtsweges, nach förml. Ankündigung (Fehdebrief, Fehdehandschuh), den Sühnezwang (Urfehde) und ab dem 11. Jh. durch verschiedene Gottes- und Landfrieden eingeschränkt; im Ewigen Landfrieden von 1495 absolutes Fehdeverbot.
Bsp.: Die so genannte Rhäzünser Fehde:
- Weil die Rhäzünser gewaltig expandierten sah der Bischof von Chur seinen Machtbereich als gefährdet. In der Folge kam es zur so genannten Rhäzünser Fehde. Diese Auseinandersetzung dauerte mit Unterbrechungen von 1387 an mehr als zwanzig Jahre bis (1411).  M.s.u. 30. Die Entstehung der Herrschaft Rhäzüns.

Feudalismus / feudal / feudalistisch: (Mittellat.) auf dem Lehnswesen beruhende, den Adel privilegierende Gesellschafts- u. Wirtschaftsordnung.Im 17. Jh. in Frankreich entstandener Begriff (frz. fèodalitè), der zunächst den Gesamtkomplex lehnsrechtlicher Normen bezeichnete; Anfang des 19. Jh. aufgekommenes Schlagwort für die Kennzeichnung des „règime fèodol“ im Ancien Régime, das durch adligen Grundbesitz und damit verbundene Herrschaftsrechte und Standesprivilegien gekennzeichnet war. Im 19. Jh. wurde Feudalismus als Gegenbegriff zum Kapitalismus zum Typenbegriff erweitert und so auch auf aussereuropäische Gebiete.

Freiherr: Deutscher Adelstitel, Rang unter dem Grafen; dem Freiherr entspricht in Westeuropa der Baron. 

Freskomalerei: Malerei, welche auf frischen, aber bereits druckfesten Kalkputz aufgetragen wird.

Gefasst, Fase: Abgekantete schmale Fläche.

Gekuppelt: (gekoppelt) Verbindung gleichartiger Bauteile durch ein gemeinsames Glied.

Geologie: Wissenschaft von Aufbau, Entstehung u. Entwicklung der Erde.

Gethsemane(aram.„Ölkelter“) (Gethsemani), Gartengebiet auf dem Ölberg bei Jerusalem, in dem sich wohl eine Ölkelter befand; nach Mark. 14 Orte der Gefangennahme Jesu.

Graf: ( griech.-mittelalter.) Im Früh-MA königliche Amtsträger in einem durch den Streubesitz des Königsguts nur lose bestimmten Gebiet (Grafschaft). Im Fränk. Reich ursprünglich Führer einer Heeresabteilung, dann Amtsträger zur Durchsetzung königlicher Gewalt (Verwaltungs-, Recht-, Finanz- und Wehrdienst). Das Amt wurde vom Hofdienst losgelöst durch Umwandlung in ein Lehen und durch Erblichkeit (9. Jh.). Der Titel Graf wurde bis in die Neuzeit als Adelstitel geführt (seit 1919 in Deutschland nur noch Teil des Familiennamens, in Österreich abgeschafft). Sonderformen waren u. a. Burggraf, Landgraf, Markgraf, Pfalzgraf.

Gült: Gülte, die; Gülten. Südd. für Grundstücksertrag, Zins, Grundschuld; schweiz. für Art des Grundpfandrechts.

Habsburg: (Habichtsburg)1020 erbauter Stammsitz der Habsburger, über dem rechten Aareufer, südwestlich von Brugg, Schweiz.

Herrschaft: Exkurs zum Begriff „Herrschaft“. Wenn von Herrschaft die Rede ist, müssen wir auch berücksichtigen, dass der Begriff inzwischen vielschichtig Verwendung fandZum einen wurde damit immer noch der Bezirk bezeichnet, über den die Landesherrschaft reicht, im neueren Verständnis ein „Territorium“. Daneben dürfte mit „Herrschaft“ auch der Sprengel (Amts-, Verwaltungsbezirk) eines landesfürstlichen Amtes verstanden worden sein. Zudem wurde „Herrschaft“, und das ist verwirrend, weitgehend losgelöst von Hoheitsrechten zu einem Begriff der Domänen-Verwaltung.

Immaculata: (lat. die Unbefleckte) In der katholischen Kirche Ehrenname für Maria, die Mutter Jesu (unbefleckte Empfängnis).

Inquisitionsgericht: Mittelalterliches katholisches Ketzergericht.

Juratus: Vereidigter, Geschworener.

Jurisdiktion: Rechtsprechung; Gerichtsbarkeit.

Kalkmalerei: Bildträger ist entweder ein trockener, bereits abgebundener, aber frisch genässter, oder ein noch baufeuchter Mörtel, dem eine Tünche von gelöstem Kalk aufgestrichen ist. Die Farben werden auf die dünne Kalkschicht gemalt.

Kapitel-s: (lat.) (Haupt-)stück, Abschnitt: geistliche Körperschaft (von Domherren, Mönchen); kapitelfest für fest im Wissen (auch: bibelfest)

Kapitell: (lat.) Der oberste Teil (Kopfstück) bei Säulen, Pfeilern, Pilastern als Zwischenglied zw. Stütze und Last.

Kaplan: (lat.) Ursprünglich Priester an der fränk. Hofkapelle, heute der den Gemeindepfarrer unterstützende kath. Priester.

Kausalität / kausal : (lat.) Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung: in der Philosophie die Annahme, dass jede Veränderung eine Ursache hat, d. h., dass jedes Ding oder Ereignis notwendig von einem anderen Ding oder Ereignis abhängt (Kausalprinzip). In der klass. Physik (Mechanik) gilt als Kausalgesetz, dass jede raumzeitliche Veränderung eine Ursache hat. Dieser Zusammenhang ist mathematisch durch Differentialgleichungen nach der Zeit darstellbar. In der Statistik Physik (Atom-, Elementarteilchenphysik) sind die Reaktionen der einzelnen Atome, Elektronen u. a. nicht durch kausal determinierte Gesetze beherrschbar, sie unterliegen nur statistische Gesetzen.  

Klerus / Kleriker / Klerikalismus: (griech.-lat.) Gesamtheit der durch sakramentale Ordination zum führenden Leitungsdienst berufenen röm.- kath. Kirchenangehörigen, die einen Stand mit bes. Standesrechten (-privilegien) und -pflichten bilden (Kleriker).

Kolloquium: (lat.) (Colloquium) Unterredung, anberaumtes wissenschaftliches Gespräch; Zusammenkunft von Wissenschaftlern.

Kompositkapitell: Aus verschiedenen, eigentlich nicht zusammengehörenden Teilen bestehendes Kapitell.

Konfiskation: (entschädigungslose) Enteignung; Beschlagnahmung.

Konsistorium: (lat.)) Ausserordentliche Versammlung der Kardinäle unter Vorsitz des Papstes; oberste Verwaltungsbehörde in ev. Landeskirchen.

Kult: (Kultus) (lat.) Verehrung; Form der Religionsausübung; auch für übertriebene Verehrung.

Kurie: (lat. curia)
1. römische Geschichte: älteste Einteilungsform der römischen Bürgerschaft (insgesamt 30 Kurien).
2. deutsche Geschichte: im Hl. Römischen Reich die auf Reichstagen und Landtagen getrennt beratenden Vertreter der Reichs- bzw. Landstände.
3. kath. Kirche: (römische Kirche, Curia Romana) seit dem Ende des 11. Jh.  Bezeichnung für die Gesamtheit der in der Leitung der röm.-kath. Kirche tätige Organe des Apostolischen Stuhls in Rom; 1967 reformiert.          

Laibung: Schräg verlaufende Begrenzung (Gewände) einer Maueröffnung (bei Fenstern, Portalen etc.).

Laterne: Lichteinlassender Aufsatz über einer Decken- bzw. Gewölbeöffnung, Kuppel etc.

Lisene: Schwach vortretende, vertikale Mauerverstärkung ohne Basis und Kapitell, zur Gliederung von Fassaden.

Maleficant /-en: (lat. Maleficium) Übeltat, Verbrechen. Maleficus, Maleficentinor, Superl. Malefcentissimus, übel handelnd, bösartig, gottlos; missgünstig.

Marenghin(m) Zwanzigfrankenstück, Goldstück, Louisdor, Napoléon (Münze).

Mediationsakte: (lat.) (aus einem alten Lexikon) Mediation: wahrscheinlich im Wienerkongress 1815 entstandener Begriff; von Napoléon I. gegebene „Mediations- Akte“, 1803-1814/15, (ehemals) geltende Verfassung der Schweiz.

Mediation: (lat.) Vermittlung eines Staates in einem Konflikt zwischen anderen Staaten: Vermittlung zwischen Streitenden.

Mittelalter: Abk. MA. Zeitabschnitt in der europäischen Geschichte zwischen Altertum und Neuzeit. Ein eindeutiger Beginn lässt sich nicht festlegen; als Übergangszeit von der Antike zum Mittelalter gilt die Völkerwanderungszeit (4.- 6. Jh.), andere gehen vom Ende des Weström. Reiches (476) aus. Als Ende des M. rechnet man die Entdeckung Amerikas (1492) oder den Beginn der Reformation (1517). Teilabschnitte des M. sind Früh-M. (6. Jh. bis etwa 1000), Hoch-M. (1000 bis etwa 13. Jh.), Spät-M. (13. Jh. bis etwa 1500). Kulturgeschichtlich geprägt wird das Früh-M. von der karoling. und sal. Kunst (Romantik), das Hoch-M. von der Gotik, das Spät-M. von der Spätgotik und der (v. a. in Italien) einsetzenden Renaissance.

Mythos: (griech.) Bezeichnung für Erzählungen über Götter, Heroen u. a. Gestalten und Geschehnisse, auch Bez. für die sich darin aussprechende Weltdeutung eines frühen (myth.) Bewustseins. Der Mythos ist meist ätiologisch (Ätiologie: Erzählung, durch die etwas Unerklärliches erklärt, begründet, interpretiert, verständlich gemacht wird. Duden) und weist enge Bezüge zum Kult auf. Nach der Antwort, die er auf spezielle Fragen gibt, unterscheidet man verschiedene Typen des Mythos: den theogon. Mythos (Ursprung der Gottheiten), den kosmogon. M. (Entstehung der Welt), den anthropogon. M. (Erschaffung der Menschen) usw.

Nekrolog: (Nachruf) Nekrologium, das; Totenverzeichnis in Klöstern und Stiften.

Nobilis: Das Prädikat nobilis wurde in Rätien konsequent für eine geschlossene Adelsgruppe gebraucht, die eigene Herrschaftsrechte ausübte und im spätmittelalterlichen Sinn als reichsunmittelbar angesprochen werden darf.

Oktogon: (griech.) Zentralbau über achteckigem Grundriss, z. B. Grundriss der Marien-Geburts-Kirche und der Apollonia-Kapelle.

Okzitanisch: (frz. “Langue d`oc”) Die provenzial. Mundarten im südl. Drittel des frz. Staatsgebiets; neuerdings gegenüber dem eingebürgerten sprachwiss. Begriff provinzialisch in den Vordergrund gerückt.

Origin: Ursprung, Herkunft, Entstehung, Anbeginn.

Ornament /-um: (ornare, decorare: schmücken) Schmuckstück.

Patronatur: Würde, Amt, Recht eines Schutzherrn (im alten Rom); Rechtsstellung des Stifters einer christlichen Kirche od. seines Nachfolgers: Schirmherrschaft.

Petition: Im Fall Petitionsholz; früher ein oft genannter Begriff. Petition / recht / Gesuch / Bittrecht

Pelton-Turbine: (engl. pelton nach dem amerikan. Ingenieur Lester Allen Pelton, 1829-1908) (Freistrahlturbine, Becherturbine,) Wasserturbine mit einem Laufrad (Pelton-Rad), dessen Becherschaufeln am Umfang nacheinander durch einen Wasserstahl tangential beaufschlagt werden. (Über 100 Jahre alte Turbine der Sägerei Berger).

Pendants: (franz.) Ergänzendes Gegenstück, Entsprechung. 

Pfingsten: Im Judentum Erntedank- und Wochenfest, in den christlichen Kirchen der Schlusstag der 50-tägigen Osterzeit; gilt im Westen als Fest der Herabsetzung des Hl. Geistes und der Gründung der Kirche, in den Ostkirchen als Hochfest der Trinität sowie der Geistsendung. 

Phalanx: (griech.) Schlachtfomation frühantiker Heere; eine ununterbrochene mehrgliedrige Linearaufsstellung wechselnder Tiefe, an der Front schwerbewaffnete Hopliten, an der Flanke durch Leichtbewaffnete oder Reiterei geschützt; auch Bez. für eine Einheit von etwa 1500 Mann. 

Philologe: (griech.) Sprach- u. Literaturforscher.

Pietra rasa-Technik: Unverputzte Bruchsteinmauer, bei der lediglich deren Mauerwerksfugen ausgestrichen werden.

Pilaster: Ein aus der Wand flach hervortretender  Pfeiler, der wie eine Säule in Fuss, Schaft und Kapitell gegliedert ist.

Plädoyer: Zusammenfassende Rede des Strafverteidigers oder Staatsanwaltes vor Gericht.

Podestà: (ital.) Ein Podestà oder Podestat ist ein bestellter Gouverneur, der eine Gemeinde oder ein Gebiet führt. Im italienischen Faschismus wurden zwischen 1926 und 1945 die Bürgermeister Italiens so genannt, um den nun per Dekret ernannten Bürgermeister vom gewählten sindaco der demokratischen Tradition zu unterscheiden. (Wikipedia)

Prämonstratenser: Nach dem franz. Kloster Prémontré; Angehöriger eines katholischen Ordens.

Propst: Kloster-, Stiftsvorsteher; Superintendent. Fem.: Amt(ssitz), Sprengel, Wohnung einer Pröpstin / eines Propstes.   

Reduit: (franz.) früher: Verteidigungsanlage im Kern einer Festung.

Regest: (lat.) Zusammenfassung des rechtsrelevanten Inhalts von Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Unter dem Plural Regesten versteht man auch eine besondere Publikationsform, die Urkunden eines Ausstellers, einer Provenienz oder eines Betreffs– geordnet nach Datum – nachweisen und mit inhaltlichen Zusammenfassungen, Nachweisen über die Überlieferung und quellenkritischen Hinweisen ergänzen. 

Requirieren: (lat.) Für militärische Zwecke beschlagnahmen; veraltet: um Rechtshilfe ersuchen.

Resolution: (lat.) Beschluss, Entschliessung.

Retabel: Altaraufsatz.

Rubrik: (lat.)
1: Ursprünglich der rot ausgezeichnete Textanfang in mittelalterlichen Handschriften.
2: In liturgischen Büchern der kath. Kirche die (rot gedruckten) Anweisungen für rituelle Handlungen.
3: Eine Spalte, in die etwas nach einer bestimmten Ordnung - unter einer bestimmten Überschrift,  eingetragen wird.                              

Schrein: Schrankähnlicher Behälter, hier: feststehender Mittelteil eines Flügelaltars.

Sequester: (lat.) abgestorbenes Gewebestück, z. B. ein bei einer Knochenmarkentzündung abgestorbenes Knochenstück.

Statthalter: Ein Statthalter ist ein ständiger Vertreter eines Staatsoberhauptes bzw. einer Regierung in einem bestimmten Teil des Staatsgebiets. Die Funktion eines Statthalters kann man heute ungefähr mit einem Departements-Sekretär oder Gemeindeschreiber vergleichen. Für Rhäzüns wird der Titel im Hinblick auf die Zeit verwendet, als die Herrschaft Rhäzüns im Oberen Bund mit dem Hochgericht unter österreichischer Herrschaft stand. Nach dem Übergang  der Herrschaft an den Kanton Graubünden und die Schweiz im Jahr 1819 blieb der Statthalter für den Oberen oder Grauen Bund in der Gemeinde Rhäzüns bis im Jahr 1854 (kantonale Verfassung) erhalten.     

Stichkappe: Eine in die Rundfläche eines Deckengewölbes senkrecht zu dessen Achse einschneidende Gewölbekappe.

Stipes: (lat.) Unterbau des Altars (Altarstipes).

Tambour: Zylinderförmiger Unterbau einer Kuppel mit Fernstern zur Belichtung des Kuppelraums.

Topographie: (griech.) Vermessungsingenieurwesen; Orts-, Lagebeschreibung, -darstellung.

Traufhöhe: Höhe bis zur unteren waagrechten Begrenzung eines Dachs.

Tuff: Verfestigter Kalk in Gestein. In den Tuffgruben von Rhäzüns als Baumaterial verwendet.

Undrietscha, Undraziun: (rätoroman.) Ehrung, Würdigung, 6. Entwicklung der rätoromanischen Sprache. S. e. Gedenk-Tafel für Raymund Vieli: „La pli biala undrietscha ei la regurdonza“.

Vasall /-en / -ität: (kelt.-mittellat.-frz.) Im Lehnswesen der Freie, der sich in den Schutz eines Herrn begab, von diesem seinen Unterhalt bezog und sich dafür zu Gehorsam und Dienst, später zu Rat und Hilfe verpflichtete.

Veste: Veraltet für Feste (befestigte Burg, Festung): Veste Coburg.

Vial: (rätorom.) Weg, Durchgang, Feldweg, Zufahrt.

Wartolf: (Zum Fischen) Zyliderisches, über Reifen gespanntes Netz, das in eine Spitze verläuft.

Zehren: Zehrgeld (veraltet); Zehrpfennig; Zehrung. 

Zehnt / -e: Etwa seit dem 5. Jh. von der Kirche geforderte Abgabe (ursprünglich des 10. Teils vom Getreide, Vieh u. a.) an die Bischöfe zum Unterhalt des Klerus; kam ab dem 9. Jh. auch an die Grundherren; etwa seit dem 13. Jh. bis zur Bauernbefreiung auch als Geldleistung.