40. Entwicklung der Wohnbevölkerung von 1139 bis 2014

1.Vorerst allgemein: Über das (hohe) C am Anfang der rätoromanischen Namen

- Geschlechtsnamen der ehemaligen Herrschaften von Rhäzüns während 680 Jahren – von 1139 bis 1819

- Wohnbevölkerungs-Entwicklung der letzten 344 Jahre

 

- Wandel der Rhäzünser Geschlechter / Midadas da las schlatteinas da Razén 1500-2014

 

Vorerst allgemein: Über das (hohe) C am Anfang der rätoromanischen Namen

Ursprünge der Familienamen in Rhäzüns sowie der rätoromanischen Regionen Rätiens (Graubündens).

Die Erforschung der Familiennamen ist eine relativ junge Disziplin, denn auch ihr Forschungsobjekt ist einigermassen jung: Familiennamen gibt es erst seit 1000 n. Chr. Zuvor waren den Menschen nur Vornamen geläufig. In Graubünden erfolgte die Entwicklung dieser Namen aus einer Vermischung von lateinischen, germanischen und biblischen Namen – mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Namen, die mit einem C beginnen. Schon einen Blick in das Telefonbuch von Rhäzüns und auch der übrigen Gemeinden mit romanischen Familiennamen reicht aus, um die Häufigkeit der mit einem C beginnenden Familiennamen festzustellen.

Die Casa – das Haus – als Namensgeber: Eine Besonderheit in der rätoromanischen Sprachlandschaft ist die Zusammensetzung des Familiennamens aus dem Präfix „Ca-„ und einem weiteren Namen. „Ca-„ steht dabei für „Casa“ – das Haus. Diesem „Ca-„ folgt ein Orts- oder ein Vorname. Aufschluss dazu bietet das „Rätische Namenbuch“, in dem über 300 Namen verzeichnet sind, die aus solchen Zusammensetzungen entstanden sind. Die Verbreitung der Namen mit dem Präfix „Ca-" findet sich in der historischen Entwicklung vornehmlich in der Surselva, der Sutselva und in der Region Surmeir mit dem Oberhalbstein, dem Albulatal und der Hochebene Lenzerheide. Ab dem 17. Jahrhundert verteilten sie sich über das ganze Kantonsgebiet und darüber hinaus – eine typische Folge der Wanderungsbewegungen der Bevölkerung. 

Die Namensverbindungen mit Herkunftsangaben sind schon sehr früh in den Quellen der Namensforscher (vornehmlich Klosterverzeichnisse, Gemeinde-, Kreis- und Gerichts- oder auch Güterarchive) verzeichnet, beginnend mit dem Auftauchen von Familiennamen bereits im 11. und 12. Jahrhundert. Zuvor waren Familiennamen in Rätien (Graubünden) praktisch unbekannt. Die Hauptentstehungszeit dieser „Ca-Namen“ liegt wohl zwischen 1250 und 1350. 

Eine weitere Form der zusammengesetzten Namen sind Geschlechtsnamen, die mit „De-„ beginnen; das „De-„ steht dabei für „von“: Demont (vom Berg) oder Decasper (von Casper), Demarmels (von Marmels), Deflorin (von Florin), Derungs (von Rungs) Decastellberg (vom Bergschloss) etc.3

 

Geschlechtsnamen der ehemaligen Herrschaften von Rhäzüns 1139-1819 (=680 Jahre)

 
Nachtrag:  Familie Vieli-de Mont    ca. 40 P.                 Val Lumnezia                             1778 bis zum heutigen Tag

(Am 19. Januar 1819 erfolgte dann die Übergabe der Herrschaft Rhäzüns an den Kanton Graubünden und die Schweiz.)

Von 1610 bis 1819 findet man auch die Geschlechter der K. K. österreichischen Gesandtschaft („Commissaren“: Administratoren) in den Kirchenbüchern, zum Beispiel in den Taufbüchern: von Planta 2, de Rost 2, v. Wolkenstein 1, de Buol 3, v.Toggenburg 2, - In den Totenbüchern: de Greuth 1, de Rost 1, Travers 1, Hinderegger 1.M.s.u. 29. Zeittafel u. M.s.u. 32. Die Verwaltung und Politik

 

Wohnbevölkerungs-Entwicklung der letzten 344 Jahre

Durch das Wachstum der Wirtschaft und dank der guten Verkehrslage von Rhäzüns hat die Wohnbevölkerung in den letzten 344 Jahren stets zugenommen. Insbesondere im Hinblick auf die romanische Sprache brachte vor allem der Zuzug aus der Deutschschweiz, aber auch der teilweise Wegzug der romanischsprachigen Bevölkerung, für unsere Gemeinde eine Wende. M.s.u. 5. Entwicklung der rätoromanischen Sprache / Svilup dil linguatg rätorumeuntsch

    
Ein Vorbehalt in Bezug auf die Richtigkeit der Zahlen von 1808 ist sicher angebracht, da kaum anzunehmen ist, dass sich die Bevölkerungszahl zwischen 1808 und 1835 beinahe verdoppelte. Möglicherweise wurden bis zum Übergang der Herrschaft Rhäzüns an den Kanton Graubünden im Jahre 1819 nur die Bürger, nicht aber alle Niedergelassenen gezählt.7

 

Wandel der Rhäzünser Geschlechter (Nachname) / Midadas da las schlatteinas da Razén 1500-2014

(Bemerkung: Einige der folgenden Jahrzahlen betreffend Zu- und Wegzügern sowie einige der Angaben zur Anzahl Personen pro Geschlecht sind nur annähernd genau. (Jahreszahlen zu den Ersterwähnungen von neuen Geschlechtern in Rhäzüns finden Sie in der Sparte „Zuzug“)




 


Nachtrag:

Nachname / Anzahl Pers. Herkunft Zuzug Wegzug
Ott.  3 Deutschland 2014  
Trinkler - 1980 2003