24. Schlosskapellen: St. Nepomuk / sogn Nepomuk und St. Anton / sogn Antuni

Kapelle St. Johannes von Nepomuk, westlich der Brücke. Halbrunde gewölbte Apsis und viereckiges Schiff, mit Kreuzgewölbe überdeckt. Der älteste Sgraffitoverputz stammt von 1728, der zweite von 1770. Die Erstellung der Kapelle geht ebenfalls wie bei der Apollonia-Kapelle auf die Verwaltungszeit von Johann Baptist Wenser-Eberhard zurück.

Der Brückenheilige: Nach der Legende, die zur Heiligsprechung des Johannes von Nepomuk führte, entsprang sein Streit mit dem König nicht dem kirchenpolitischen Konflikt, sondern seiner Weigerung, das Beichtgeheimnis zu brechen. Demnach habe der Priester dem König nicht preisgeben wollen, was dessen von Wenzel der Untreue verdächtigte Frau ihm anvertraut habe. Deshalb habe Wenzel ihn foltern und anschliessend von der Prager Karlsbrücke in die Moldau stürzen lassen. Der Leib des im Wasser Treibenden soll dann von fünf Flammen umsäumt gewesen sein, weswegen Johannes von Nepomuk oft mit fünf Sternen um sein Haupt abgebildet wird.1 


Sammlung chrsp.

Kapelle St. Antonius, im Innern der Wehrmauern. Die Kapellebesteht aus einem im Grundrisshalbkreisförmigen, gegen Norden gerichteten Chor und einem viereckigen Schiff, das mit einem Kreuzgewölbe überdeckt ist. Empore mit Zugang vom Wohntrakt her. Belichtung durch zwei Lünetten in den Langseiten; um 1700 Altar aus Stuck. Der Aufbau besteht aus zwei Freisäulen mit Volutenverdachung und Frontispiz, Altarblatt: Kreuzigung. Die heutige Schlosskapelle wurde vermutlich um 1700 (ungefähr zur gleichen Zeit wie die Marienkirche) erbaut.


Sammlung chrsp.

Glocke im Dachreiter: Durchmesser 51,5 cm. Inschrift: „ET VERBUM CARO FACTUM EST ET HABITAVIT IN NOBIS – ANNO M D CC. – DURCH DAS FEUR BIN ICH GEFLOSSEN, ANDREAS ABORTA BURGER IN VELDKIRCH HAT MICH GEGOSSEN“. Bilder: Kreuzigung, Bindenschild.

Inwieweit das Schloss neben dem Dorfpfarrer noch einen Burgkaplan hielt, lässt sich aus den vorhandenen Akten nur schwer rekonstruieren. Belegen lassen sich Burgkapläne immerhin für die Jahre 1396 (Bertold), 1511 (Lendi Ulrich, Dorfpfarrer und Burgkaplan) und 1764 (Conrad Signorell). Gemäss dem Schreiben aus der Separations-Urkunde vom 5. Februar 1667 verpflichtet sich der Dorfpfarrer, zwei Mal in der Woche in der Schlosskapelle Messe zu lesen. 1774 wurde ein zweiter Geistlicher zur Besorgung des Gottesdienstes in der Gesandtschaftskapelle angestellt. Soweit dies aus den vorhandenen Akten rekonstruierbar ist, lässt sich sagen, dass sich die Schlossherren in der Regel aktiv am Leben der Pfarrei beteiligten und dem Gottesdienst in der Pfarrkirche beiwohnten.1