25. Begräbnisstätten

„Der Sterbende macht keine Zukunftspläne, aber er denkt an die Zukunft.“ (unbekannt)


1912 Friedhoferweiterung (Sammlung chrsp.)


1952 Meglioratiun dil santeri / Verbesserungen am Friedhof. Duna M. Josepha Casentieri-Maron (1890-1969) (Sammlung chrsp.)


2004 Südlich der Längswand ist der leicht terrassierte Friedhof  angelegt.1 (Sammlung chrsp.)

2012: Meliorationen am Friedhof St. Paul: Unter dem Titel „Sanierung Friedhof“ wurden in den Jahren 2009-2012 Investitionen im Wert von Fr.130`000.- für Meliorationsarbeiten in 3 Etappen vorgesehen. Folgende Arbeiten wurden geplant und ausgeführt:
- Gestaltung Gemeinschaftsgrab
- Gestaltung neue Urnennischen
- Sanierung Friedhofmauer
- neues Eingangstor
- Umzäunung Friedhof (wegen Wildschäden)

   
2012 Sammlung chrsp.

Symbolik Eingangstor: "traversa da veta" / "schwelle des lebens", "die aufrecht geschmiedeten stelen symbolisieren menschen, aus verschiedenen richtungen kommend. wir bewegen uns auf einer schwelle, halten inne, begegnen, überqueren und kommen an unser Ziel". 


2012 Sammlung chrsp.

 

Begräbnisstätten in Rhäzüns

„Nur wer schöpferisch denkt und lebt, wird überleben im Diesseits und im Jenseits”. (Friedrich Hundertwasser)

Begräbnisstätte Friedhof St. Paul: Für Sculms bis 1634, Bonaduz bis 1667 und Rhäzüns bis zum heutigen Tag. Mutter- und Begräbniskirche der Schlossherren von Rhäzüns bis 1819.

Begräbnisstätte St. Georg: Hochmittelalter: Der Hügel, den sie beherrscht, war Begräbnisplatz der  Rhäzünser Gemeindsgenossen, der Bewohner von Feldis und Scheid, mutmasslich auch der Freiherren selber.2   

Begräbnisstätte Castugls/Cresta Leunga: Spätantikes/frühmittelalterliches Gräberfeld.

Spätantikes Gräberfeld in Rhäzüns

In den Jahren 1975 und 1984 kamen bei Bauarbeiten in der Flur Castugls/Cresta Leunga erstmals Kör­perbestattungen zu Tage. Im September 2019 konnte der Archäo­logische Dienst Graubünden in unmittelbarer Nähe dieser Altfunde den Teilbereich eines spätantiken/frühmittelalterlichen Gräberfelds untersuchen. Anlass war die Errichtung eines neuen Einfamilienhauses auf Parz. 1883. Im Zuge der Ausgrabungen wurden 15 Bestattungen freigelegt. Es fanden sich die sterblichen Überreste von insgesamt 16 Individuen, davon ein Streufund. Die Grablegungen wiesen z. T. eine umfangreiche Ausstattung in Form von Schmuck-, Gefäss- und Fleischbeigaben auf. Sie können in den Zeitraum vom 4. bis 6. Jh. n. Chr. datiert werden. Im Frühjahr 2021 wurden die Freiflächen zwischen den Altfunden und der Grabung 2019 mittels Bodenradar prospektiert. Dabei konnten mindestens 74 weitere Bestattungen sowie ein bislang undatierter Gebäudebefund kartiert werden.
(Siehe Jahrbuch Archäologie Schweiz, Band/Volume 105/2022, Seiten 147-184, downloadbar als PDF unter diesem Link)

Begräbnisstätte Saulzas: 1629Frühe Neuzeit: Die kleine Barschaft aus einem Grab auf dem abgeplatteten Hügel „Saulzas Rhäzüns“erzählt viele Geschichten: Entdeckt wurde sie 1952 in einem von etwa 15 Gräbern auf dem Hügel. Man nahm an, dass es um durchziehende Vagabunden gehandelt hat, da um diese Zeit zwischen 1629-1631 die Menschen an der Pest starben, wurde der Friedhof in Saulzas angelegt, weil der Friedhof bei St. Paul übervoll war. M.s. u. 8. Funde in Rhäzüns: Münzen, Siegel, Taler, Fragmente usw

Begräbnisstäte Murè els curtgins: (heute Zivilschutzanlage und Turnhalle)

Begräbnisstätte Giu Moré: (Heute via Mulegn sut. Die Gegend, in der damals (1878) die Mühle und die Säge in Rhäzüns standen, heisst Giu Morè (beim Gottesacker drunten). Dort begrub man vor langen Zeiten die an der Pest Verstorbenen. M.s.u. 9. Volkstümliches: Sagen, Märchen und Legenden

Begräbnisstätte zwischen der heutigen Rätus-Kreuzung, Via d. Staziun u. Rest. Alpenblick: Im oberen Teil des damaligen Grundstückes gegen die Via Nova wurde 1904 Erde abgetragen, die weiter unten aufgeschüttet wurde. Beim Aushub am oberen Teil seien sehr viele Gräber zerstört worden. Am oberen Rand entlang, parallel zur Via Nova, führte zwischen Ställen ein grasbewachsener Fahrweg durch. Durch diesen Fahrweg wurde kurz nach dem zweiten Weltkrieg (ca. 1947) ein Kabelgraben gezogen. Dieser Graben durchschnitt zahlreiche Gräber, eins neben dem andern gelegen. Sicher ist, dass auf dem Platz, zwischen Via Nova und Via dalla Staziun ein alter Friedhof liegt, der lt. den Aussagen Einiger mit sehr vielen Gräbern dicht belegt zu sein scheint. An der heutigen Via dalla Staziun und Via Cascharia, dem Gräberfeld gegenüber, steht ein Haus, das bis ca. 1960 einer alteingesessenen Familie Casentieri gehörte („Casentieri  bedeutet Haus beim Friedhof“). Auch diese Tatsache zeugt von einem Friedhof. Über das Alter des Friedhofs ist natürlich nichts bekannt. Ferner hat man seinerzeit dem Thema auch kein besonderes Interesse entgegengebracht. 

Nebenbei: Es würde sich vielleicht lohnen, einmal die alten Grundstückpläne einzusehen und eventuell fotokopieren zu lassen. Sie scheinen allerlei interessante Aufschlüsse zur  Dorfgeschichte von Rhäzüns zu enthalten.3